Viele Aufgaben in der Hang- und Berglandwirtschaft sind mechanisiert. Besonders im Fokus stehen dabei die Futtermittelernte sowie in jüngster Zeit die Landschaftspflege. Mehr Effizienz und Arbeitssicherheit sind das Ziel der immer moderneren Fahrzeuge und Maschinen. Egal ob neu oder alt, eine korrekte Wartung und Pflege der Landtechnik sind für effizientes und sicheres Arbeiten unerlässlich. Wir haben mit dem Landtechnik-Experten Daniel Waeber darüber gesprochen.
Wie in jeder Branche, hat die technische Entwicklung der Bergmechanisierung in den letzten Jahren enorme Fortschritte und Erfolge erlebt. Ich denke vor allem an die spezialisierten Geräteträger, Triebachsen bis hin zu den fernbedienten Maschinen. In Verbindung mit leichteren Maschinen steht besonders die Bodenschonung und Bewirtschaftung ökologischer Ausgleichsflächen im Vordergrund. Dabei spielt die immer präsentere Elektronik, sprich Digitalisierung, eine zentrale Rolle.
Für Geräteträger jeder Bauart sind die stabile Hanglage und Wendigkeit entscheidend. Ein tiefer Schwerpunkt und durchdachte Gewichtsverteilung sind dafür unerlässlich. Auch sind ein ruhiges Fahrverhalten und eine für den Einsatz geeignete Bereifung wesentliche Faktoren. So nutzen Einachsmäher z. B. Stachelräder, während Zweiachsmäher heute auch mit modernen Gummiwalzen betrieben werden können. Technische Innovationen wie Hangausgleich, Wende- und Berganfahrhilfen zeichnen die neueste Maschinengeneration aus.
Gerne. An erster Stelle sind da sicher die Zweichachsmäher zu nennen, die zu multifunktionalen Geräteträgern weiterentwickelt wurden. Dann natürlich die verschiedenen stufenlosen hydrostatischen Antriebe – sie ermöglichen das schlupfarme und somit auch bodenschonendere Vorwärtskommen in schwierigem Gelände. Als zukunftsweisend stufe ich die fernbedienten Geräteträger ein: sie übernehmen in steilem Gelände unbemannt und sogar mit Arbeitsrouten-Erkennung sehr effizient und sicher die Arbeit.
Es werden vermehrt leistungsfähigere Maschinen eingesetzt. Denn Personal ist knapp und kostspielig. Sobald der erste Schnee schmilzt, kommen Bergfrühling und der Sommer in den Bergen in schneller Folge. Es bleiben deutlich weniger Arbeitstage für die Bewirtschaftung als in der Tal- und Hügel-Landwirtschaft. Daher bietet sich in den Alpengebieten der Einsatz von Einachs- und Zweiachsmähern sowie Transportern an.
Die Hangmechanisierung hat ihre eigenen Regeln. Es kommt immer auf die zu bewirtschaftenden Flächen an. Unterschiede in der Beschaffenheit des Bodens, Gefälle, Erreichbarkeit u.v.m. entscheiden mit. In Bergbetrieben kommen sehr oft Transporter zum Einsatz. Wenn grössere Parzellen vorhanden sind und somit genügend Platz zum Wenden ist, kann aber auch ein Traktor mit Vierradantrieb und Triebwagen sehr steil fahren. Doch Achtung! Das Handling eines Traktors mit Triebachse verlangt deutlich mehr Fahrgeschick als ein Zweiachsmäher oder ein Transporter.
Ganz klar die Effizienz. Durch die Hangneigung sind die Arbeitsgeschwindigkeit und Bearbeitungsbreite beschränkt. Dann gilt es, die Herausforderungen der Bodenbeschaffenheit zu meistern. In der Bergwelt haben die Hänge oft viel Feuchtigkeit, was für das Mähen, Zettern, Schwaden und Abtransportieren mehr Aufwand bedeutet. Da meist alle gleichzeitig heuen müssen, braucht jeder Landwirt seine eigenen Maschinen.
Futtererntegeräte für die Bergmechanisierung haben kleinere Arbeitsbreiten und sind daher leichter und kompakter. Dadurch passen sie sich besser an unebenes Gelände an und sind in Hanglagen stabiler. Im Flachland sind Mähwerke, Heuer und Schwader breiter und schwerer, was sie deutlich effizienter macht. Der Einsatz integrierter Aufbereiter verkürzt zudem den Fermentationsprozess. Grossmaschinen im Flachland nutzen zunehmend Smart-Farming-Technologien, um die Effizienz der Futterernte zu steigern.
Konventionelle Motormäher wird es in der Bergwelt immer brauchen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Motormäher mit innovativer Technologie vermehrt im Flachland eingesetzt werden. Ich denke da an selbstfahrende, autonome Geräte, von denen mehrere nebeneinander auf der gleichen Parzelle arbeiten.
Eine kompetente Maschinenwartung ist sehr wichtig. Gut gewartete Maschinen bringen Sicherheit und sind zuverlässiger. Es ist von Vorteil, die Maschinen während der Wintermonate zu warten und danach einzulagern. Die Inbetriebnahme im Frühling ist so problemlos und es kommt zu massiv weniger Stillstandzeiten während der Ernte.
Nein. Ich denke, es gelten die gleichen physikalischen Grundlagen. Einzig hinsichtlich der vorhanden sicherheitstechnischen Komponenten (Bremsen etc.) ist vielleicht eine noch grössere Aufmerksamkeit geboten. Eine fachgerechte Überwinterung ist aber gerade im alpinen Klima angebracht. Dessen sind sich viele Landwirte bewusst und viele Maschinen erreichen so ein Alter von 20, 30 oder mehr Jahren!
Die Einhaltung der Schmierintervalle und Verwendung der passenden Produkte ist sehr wichtig. Schlecht geschmierte und gewartete Fahrzeuge und Maschinen können nicht nur ausfallen, sondern führen meistens zu teuren Reparaturen. Viele Maschinen sind heute schon mit automatischen Schmiersystemen ausgerüstet. Diesbezüglich hat man sehr gute Langzeiterfahrungen gemacht. Solche Systeme sind somit auch schnell amortisiert.
Die Einhaltung der Schmierintervalle und Verwendung der passenden Produkte ist sehr wichtig. Schlecht geschmierte und gewartete Fahrzeuge und Maschinen können nicht nur ausfallen, sondern führen meistens zu teuren Reparaturen. Viele Maschinen sind heute schon mit automatischen Schmiersystemen ausgerüstet. Diesbezüglich hat man sehr gute Langzeiterfahrungen gemacht. Solche Systeme sind somit auch schnell amortisiert.
Hangmechanisierungsfahrzeuge sind als relativ leichte Spezialfahrzeuge konzipiert. Sie sind für spezifische Arbeiten ausgelegt. Unter Leistungs- und Zeitdruck werden sie in der Praxis oft überlastet. Somit tut gut daran, wer die Aufgabenbereiche und Lastvorgaben seiner Maschine kennt und respektiert. Das ist auch sicherheitsrelevant.
Ich denke ja. Das zeigt auch die Statistik. Zusammen mit dem verbesserten Sicherheitsbewusstsein, Informationsbestrebungen und innovativen Technologien wurden grosse Fortschritte gemacht. Wie erwähnt, sind z. B. ferngesteuerte Motormäher bereits Realität. Moderne Sensorik und die Digitalisierung in den Maschinen bringen auch in der Bergmechanisierung einen Mehrwert und vor allem deutlich mehr Sicherheit.
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