Der Wandel zur E-Mobilität und die Abkehr von CO2-emittierenden Fahrzeugen hat in der Klassiker-Szene Fragen zur Kraftstoffversorgung der Zukunft aufgeworfen. AMAG Classic hat bei der EMPA (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) in Zusammenarbeit mit MOTOREX eine wissenschaftlich fundierte Studie in Auftrag gegeben. Das Resultat ist vielversprechend: Kurz zusammengefasst kann wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass der Betrieb des Kulturguts auf Rädern auch in Zukunft und ohne Nachteile mit CO2-neutralem (bio-)synthetischem Kraftstoff (Synfuel) möglich sein wird.

Bio-synthetisches Vergleichsbenzin

Beim eingesetzten Kraftstoff handelt es sich um ein aus erneuerbaren Rohstoffen, wie z.B. pflanzlichen Abfällen, gewonnenes bio-synthetisches Benzin. Das Vergleichsbenzin stammte von der Firma P1 Performance Fuels GmbH aus Berlin (D) und wies einen Oktangehalt von 97,7 Oktan auf. Im Vergleich zu herkömmlichem Tankstellenbenzin (98 Oktan) unterscheiden sich die beiden Treibstoffqualitäten hinsichtlich Zusammensetzung lediglich durch einen drei Mal höheren Anteil an Methyl-tert-Butylether (MTBE) im bio-synthetischen Kraftstoff. MTBE wird fossilem Benzin oftmals zur Erhöhung der Oktanzahl und Reduktion der Klopfneigung in Ottomotoren beigemischt. Der Unterschied wirkte sich im Fahrbetrieb nicht spürbar aus.

Testbetrieb über rund 3000 km

MOTOREX hat die Studie als Spezialistin im Fachgebiet Schmiertechnik unterstützt. In einer Testreihe mit einem VW Golf 1 mit 1.5-Liter-4-Zylindermotor (1978) und in zwei Chrysler Valiant mit 3.7-Liter-6-Zylindermotor (1971) wurden mehrere Tausend Kilometer gefahren, Motorenbauteile auf die Verträglichkeit mit Synfuel untersucht, Abgaswerte und Leistung im Vergleich zu herkömmlichem 98-Oktan-Benzin gemessen und mehrfach Ölproben analysiert. Die Tests wurden mit dem Motorenöl MOTOREX TOPAZ SAE 20W/50 gefahren. Dieses leistungsstarke zinkhaltige Mehrbereichs-Motorenöl eignete sich optimal für den Betrieb beider Motoren. Es weist einen ausgesprochen niedrigen Verdampfungsverlust (Noack) und somit einen tiefen Ölverbrauch auf, garantiert hohe Schmiersicherheit und guten Verschleissschutz. Zudem verhält es sich neutral gegenüber den Einflüssen des neuartigen Kraftstoffs. Gewisse Effekte, wie z.B. die Versäuerung, werden sogar nachhaltig „abgefedert“.

Effekte auf den Motor im Fokus

Da Werkstoffe in Motoren älterer Bauart empfindlich auf gewisse Substanzen reagieren können und die Technologie von damals für hohe Anteile von Treibstoffkondensat durch Blowby-Gase im Motorenöl bekannt ist, kam der Einsatz des bio-synthetischen Vergleichsbenzins einem motorischen Stresstest gleich. Zudem weist MTBE eine bessere Löslichkeit auf als herkömmliches Benzin aus fossilen Rohstoffen. Das bedeutet, MTBE könnte Ablagerungen im Motor lösen oder Werkstoffe beeinträchtigen. Diese Effekte zu untersuchen, war das Ziel. Wollte man doch wissen, wie schnell und stark sich die Verwendung des Alternativkraftstoffs im Betrieb auswirkt. Darüber gibt das Motorenöl transparent Auskunft. Die präzisen Ölanalysen im Vergleich mit Frischöl im Labor von MOTOREX ergaben insgesamt ein unkritisches Verhalten. Lediglich die Viskositätsabnahme des Öls in beiden Fahrzeugen (Kraftstoffeintrag) und die stark angestiegenen Eisen-/Bleiwerte beim Chrysler Valiant wurden weitergehend untersucht. Die erhöhten Werte waren sowohl werkstoff- als auch bauartbedingt und standen somit nicht in Zusammenhang mit dem Kraftstoff. Dies belegten Tests mit zwei bauartgleichen Chrysler Valiant, wobei einer mit fossilem 98-Oktan-Benzin und der andere mit dem bio-synthetischen Vergleichsbenzin gefahren wurden.

Keine signifikanten Unterschiede

Vergleichsmessungen auf Rollenprüfständen der EMPA ergaben, dass sowohl bei der Emissionsentwicklung als auch bei der Leistungsmessung keine signifikanten Unterscheide zwischen dem bio-synthetischen Treibstoff und dem Standard Benzin 98 Oktan auftreten. Auch verhielten sich sämtliche getesteten Materialien im direkten Kontakt mit dem bio-synthetischen Kraftstoff unauffällig.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die EMPA-Studie den risikofreien Betrieb von Klassikern mit geeigneten Synfuels darlegt. Zudem eröffnet sie Zukunftsszenarien für das CO2-optimierte Fahren mit Verbrennungsmotoren. Als Teil der Lösung steht MOTOREX mit einem breiten Sortiment an spezifischen Motorenölen für das Fahren von morgen. Die AMAG wird ihrerseits dieses Jahr bereits die ersten Mengen Solarbenzin von Synhelion übernehmen und für seine Klassiker einsetzen.

Die erfolgreiche Anwendung des TOPAZ SAE 20W/50 mit synthetischen Treibstoffen gewährt den hohen Qualitätsstandard auch bei anderen TOPAZ-Viskositäten. Weitere MOTOREX Motorenöle in Verbindung mit Synfuels, können ebenfalls ohne Leistungseinbussen problemlos eingesetzt werden.

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