Othmar Frey, Leiter des Technischen Kundendienstes, kennt sie lückenlos – die schmiertechnischen Anwendungen von beinahe allem, was motorisch angetrieben wird. Ob nun mit E-Motor, Hybrid oder als Verbrenner, in Zukunft wird die Reibungsreduktion durch Leichtlauf-Schmierstoffe massgebend die Effizienzsteigerung und Emissionsreduktion mitprägen.

E-Mobilität ist ein Dauerthema – wird es in Zukunft überhaupt noch Schmierstoffe brauchen?

Othmar Frey: Alternative, CO2-neutrale Antriebstechnologien sind in Anbetracht der wachsenden Weltbevölkerung und der Emissionsthematik sinnvoll. Aus meiner Sicht wird ein Mix aus verschiedenen Technologien in die Zukunft führen. Schmierstoffe werden dabei immer eine wichtige Rolle spielen, denn wo Reibung entsteht, muss bekanntlich geschmiert werden.

 

Welche Vorteile bieten Leichtlauf-Motorenöle?

Othmar Frey: Ein dünnflüssiges Mehrbereichsöl weist in jedem Betriebszustand markant tiefere Reibwerte auf. Dies ermöglicht, den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen zu senken. Moderne Motoren sind dafür konstruktiv (Bauart, Toleranzen, Einsatz usw.) exakt ausgelegt und hochpräzise gebaut. Daher auch die Herstellervorgaben. Bei älteren Motoren hat man in Bezug auf die Viskositätsauswahl auch etwas Interpretationsspielraum.

Was heisst «Interpretationsspielraum»?

Othmar Frey: Einsatzart und Klimazone wirken sich auf die Viskositätsvorgaben aus. Mehrbereichsöle müssen bekanntlich bei Kälte fliessfähig bleiben, um möglichst schnell zur Schmierstelle zu gelangen. Und selbst bei Temperaturen von über 120 °C hat der hauchdünne Schmierfilm gegenüber hohen Belastungen stets widerstandsfähig zu sein. Früher hat man das mit der Verwendung von dickflüssigeren Ölen erzielt. Heute ist die Basisöl- und Additiv-Technologie sehr weit fortgeschritten. Selbst sehr dünnflüssige Öle halten extremen Belastungen über eine lange Zeit stand. Interpretationsspielraum heisst somit, dass nach seriöser Abklärung in vielen Fällen auf eine Leichtlauf-Viskosität wie z.B. SAE 5W/30 gewechselt werden kann.

 

Wo sehen Sie weiteres Potenzial von 0W-Leichtlauf-Motorenölen?

Othmar Frey: Sie sind generell nachhaltiger. Es fängt damit an, dass die Kaltviskosität von 0Wder Ölpumpe weniger Widerstand entgegenbringt, um den Schmierstoff durch den Filter, die Ölleitungen bis an die Lagerstellen zu fördern. Durch das Downsizing (Verkleinerung) weisen moderne Motoren oft weniger bewegte Bauteile auf. Zudem sind sie sehr präzise gefertigt unddie Kolbengruppe ist oft reibungssenkend beschichtet. Daher entsteht kaum Ölverbrauch. Und was nicht verbrannt wird, senkt wiederum die Emissionen und Betriebskosten.

Stichwort «Reibungsoptimierung des Antriebsstrangs»?

Othmar Frey: Mit dem Ziel der EU, den CO2-Ausstoss bis ins Jahr 2030 um weitere 30 % zu senken, kommen auf die Fahrzeughersteller riesige Herausforderungen zu. Einen beachtlichen Beitrag dazu leisten neben niedrigviskosen Motorenölen auch reibungsoptimierte Getriebe- und Achs-Schmierstoffe. Somit gilt auch hier das Motto: Das eine tun und das andere nicht lassen.

 

Wie sehen Sie die schmiertechnischen Anforderungen der Zukunft?

Othmar Frey: Leichtlauf-Schmierstoffe werden der neue Standard. So ist MOTOREX z.B. mit CONCEPT T-XL SAE 0W/16 seit längerer Zeit in reibungsoptimierten Motoren von asiatischen Hybridfahrzeugen. Die Markteinführung des genannten Motorenöls als SAE 0W/8-Viskosität zeigt, wohin die Zukunft geht.

Welche Rolle kommt MOTOREX in der Zukunft zu?

Othmar Frey: MOTOREX wird sich weiterhin als Lösungsanbieter an den Entwicklungen des Marktes orientieren. Synthetische Kraftstoffe stellen zudem neue Anforderungen an zukünftige Schmierstoffe. Dass diese ressourcenschonend, effizient und über eine lange Zeit ihre Aufgaben vollbringen werden, stellen wir von MOTOREX sicher.

 

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