Interview mit Roland Ranisch, Geschäftsführer von FS Filter- und Schmierstofftechnik GmbH

Herr Ranisch, was erwarten Sie von der neuen Kühlmittellösung mit den Geräten COOLANTLYNX, FLUIDLYNX und NEATBOX?
Ich erwarte, dass die neue Lösung Industrie 4.0 fähig ist und auch die digitalen Anforderungen unserer Zeit erfüllt – allen voran zum Beispiel die Datenerfassung. Dies ist in unserem täglichen Geschäft zentral, da die Prozesssicherheit und die Nachverfolgbarkeit der Abläufe immens wichtig ist. Natürlich muss man auch sehen, dass bei diesen Lösungen das Personal im Mittelpunkt steht. Wir leiden aktuell allgemein unter Facharbeitermangel und müssen für Nebentätigkeiten Facharbeiter einsetzen, die eigentlich für andere Aufgaben bestimmt sind. Auch dies kann und wird mit diesen Geräten verbessert werden. Unabhängig davon erwarte ich – wie vermutlich alle – von der neuen Lösung besser gepflegte, länger einsatzbereite und kostengünstiger einsetzbare wassermischbare Kühlschmierstoffe.

Sind Ihre Kunden für eine Kühlmittellösung offen und wie schätzen Sie das Potential ein?
Ja, unsere Kunden sind zunehmend für solche Lösungen zu haben. Nicht zuletzt auch wegen des erwähnten Facharbeitermangels. Meines Erachtens besteht grosses Potential. Selbst mittlere und kleinere Betriebe interessieren sich für solche Einrichtungen. Sie wollen vor allem Kosten reduzieren, Abläufe vereinfachen und das Personal entlasten. Dabei muss im Hintergrund immer das Kühlmittel als ein funktionierendes, prozesssicheres System stehen.

Denken Sie, die neue Kühlmittellösung hilft Ihnen die Kunden für eine Gesamtlösung zu überzeugen – Geräte, Infrastruktur und Fluide?
Ja, das ergibt sich selbstverständlich. An solchen Lösungen sind nur die Kunden interessiert, die in ihrer Fertigung nachhaltig und vor allem strukturiert arbeiten und dies in einem zukunftsorientierten Unternehmen auch umsetzen wollen. Anwender, welche die erforderlichen Werkzeuge nicht pflegen, werden sich natürlich nicht für eine Investition in solche Geräte und eine entsprechende Infrastruktur begeistern lassen. Aber alle, die mit anspruchsvollen und hochwertigen Anwendungen oder mit Massenteilen zu tun haben und Wert auf sichere Prozesse legen, sind an diesen Einrichtungen interessiert.

Denken Sie, dass Sie die Kunden beraten respektive schulen müssen?
Sicher müssen wir unsere Kunden beraten und schulen. In vielen Fällen sind dies sogar sehr individuelle Beratungen und Schulungen, da jedes Unternehmen anders strukturiert ist. Wir greifen ja auch in die Materiallogistik und in den Materialfluss einer Linienfertigung oder auch in eine werkstattorientierte Fertigung ein. Hier ist das Kühlmittel ein nicht wegzudenkendes Systembestandteil, das bis heute stiefmütterlich behandelt worden ist. Dies liegt sicherlich auch daran, dass es kaum Schulungsangebote von Universitäten, Hochschulen oder anderen Einrichtungen gibt. In vielen Fällen existieren nicht einmal zuverlässige Daten – zum Beispiel zur Restschmutzbelastung von Kühlschmierstoffen. Diese ist in keiner DIN oder anderswo erfasst. Stattdessen werden artfremde Normen wie eine NRS-Norm herangezogen. Die NRS-Norm ist zwar für Hydrauliköle geeignet, aber in vielen Fällen gibt es kein dokumentiertes Fachwissen. Aus diesem Grund müssen wir unsere Kunden beraten und schulen.

 

Roland Ranisch
Geschäftsführer
T: +49 6257 99813 03
r.ranisch@fsfiltergmbh.de

FS Filter- und Schmierstofftechnik GmbH
Philipp-Reis-Strasse 18
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